Sonntag, 29. Juli 2012

Drei Rieslinge um 10 Euro...

...drei verschiedene Anbaugebiete, drei große Namen !

Der erste Riesling stammt von der Nahe, vom Weingut Emrich Schönleber. Gelegen in Monzingen, bewirtschaften Frank und Walter Schönleber 17 Hektar Rebfläche, welche sich großteilig auf die beiden Spitzenlagen Halenberg und Frühlingsplätzchen verteilt. Der 2011er Riesling QbA trocken ist das Einstiegsmodel des VDP Hauses und lässt schon erahnen wie gut die Lagen Weine und die Größen Gewächse wohl sein mögen. Relativ dezente, mineralisch geprägte Nase. Am Gaumen nach Boskop Äpfeln und leicht nach Gartenkräutern, mit erfrischender, jugendlicher, fast pikanter Säure. Salziger Abgang.

Alk: 11,5%
Preis: 11€
Punkte: 86+/100

Auf den zweiten Riesling freute ich mich sehr. 2011er Riesling Schiefer vom Saarweingut Van Volxem. Mein erster Wein von Winzer des Jahres 2011 Roman Niewodniczanski. Doch ich wurde entäuscht: Zurückhaltende Nase nach Steinobst und Schiefer, am Gaumen mit diffusen Aromen von Aprikosen und etwas Marzipan. Nervöse, penetrante Säure. Irgendwie nicht homogen. Ich habe den Wein am nächsten Tag noch einmal nachdegustiert, doch keine Verbesserung. Evtl. habe ich einfach eine schlechte Flasche erwischt...

Alk: 12%
Preis: 9,50€
Punkte: 77/100

Zu guter Letzt ein Basis Riesling* aus dem warmen Baden von Top Winzer Alexander Laible auch aus dem Jahr 2011. Ein Wein der wirklich Spaß macht. Intensives Bukett nach tropischen Früchten und reifem gelbem Steinobst. Am Gaumen nach Kiwi, Weinbergpfirsich und Apfel. Breitschultriger und bulliger als seine Vorgänger. Frische, gradlinige Säure. Der etwas höhere Alkoholgehalt ist toll eingebunden. Schöner mineralischer Abgang mit leichtem Schmelz.

Alk: 13%
Preis: 11€
Punkte 87/100

Mittwoch, 11. Juli 2012

Uncorked: 2011er "Win Win" Riesling QbA, Weingut Von Winning

Ein Weingut von dem ich immer wieder positiv überrascht bin, ist das Weingut von Winning in Deidesheim in der Pfalz, zu welchem auch das Weingut Dr. Deinhard gehört. Der vom Gault & Millau 2012 zum Aufsteiger des Jahres gewählte, sehr sympathische Stephan Attmann leitet das Weingut und treibt es mit viel Know How und Inovation immer weiter an. Auch ist Attmann ein Verfechter des Ausbaues von Riesling im großen Holzfass. Eine Sache die ich erst sehr skeptisch gesehen habe, bevor ich das erste mal Von Winning Rieslinge probiert habe. Doch schon der Basis Riesling "Win Win" hat einen faszinierenden und sehr dezenten Anstrich durch die kurze Zeit im Fuder bekommen. Der Wein riecht leicht nach Lagerfeuer oder Feuerstein. Dann mit Aromen von reifem Pfirsich und Grapefruit, schöne gradlinige Säure, mineralisch. Man merkt eine ganz leichte Perlung da der Wein noch sehr Jung ist. Sehr trinkig, mit angenehmen leicht bitterem Abgang. Ein wirklich toller Tropfen und das ist nur der Einstiegswein von Herrn Attmann...

Alk: 11,5%
Preis: 10€
Gekauft bei: Wein-Residenz
Punkte: 87/100


Uncorked: 1998er Château Malescot St. Exupéry, Margaux

Auch in der Woche kann man sich mal etwas besonderes gönnen, man braucht nur drei gute Freunde die Lust auf ein gutes Glas Rotwein haben und spontan zusammenschmeißen. Also ließen wir eine Flasche Bordeaux vom linken Ufer der Gironde kommen, genauer aus Margaux vom Château Malescot St. Exupéry. 1855 zum troiseme Cru Classé eingestuft ist das Weingut heute im Besitz der Familie Zuger. Ein bordelaiser Wein der alten Schule, verschnitten aus 50% Cabernet Sauvignon, 35% Merlot, 10% Cabernet Franc und 5% Petit Verdot und mind. 12 Monate im neuen Barrique ausgebaut. Intensive Nase nach schwarzen Kirsche und schwarzen Beeren mit leichter Rauchnote. Am Gaumen mit geschmeidigen, frischen Tanninen. Komplex und vielschichtig, auch hier Kirsche, Cassis und etwas Lakritz. Herrlich langer Abgang. Tolle Entwicklung im Glas. Da es eine spontane Idee war haben wir ihn nur kurz dekantiert, 1-2 Stunden in der Karaffe würden dem Wein wahrscheinlich noch mehr Ausdruck verleihen.

Alk: 12,5%
Preis: ca 45€
Punkte: 89+/100