In der Wein-Internet-Blogszene wird ja zur Zeit heiß diskutiert, warum die Deutschen ihre eigenen trockenen Spitzengewächse nicht genug selber konsumieren. Da muss man was ändern. Also einfachmal, mitten in der Woche, ein Pfälzer Großes Gewächs der Spitzenklasse getrunken !
Genauer ein 2009er Spätburgunder von Philipp Kuhn aus der Laumersheimer Lage Steinbuckel. Der Steinbuckel ist ein burgundisch anmutendes Kalkmassiv mit Lößauflage und Südost Ausrichtung. Selektive Handlese und der Ausbau in neuen Barrique Fässern sind für Kuhn bei seinen Größen Gewächsen selbstverständlich.
Der 2009er Steinbuckel ist ein Pinot Noir von internationalem Format: Zuerst muss man sagen, dass dieser Wein noch ein Baby ist, doch trotzdem ist er schon gut zutrinken. In der Nase herrlicher Kirschduft mit leichtem rauchig-würzigem Fassaroma. Am Gaumen dann Waldbeeren, Kirsche, Lagerfeuer und Anklänge von Schwarzwälder Schinken. In der Mitte lässt er ein wenig die Frische vermissen und die 14% Alkohol sind deutlich spürbar... Dann kam das Essen auf den Tisch. Nur ein kleiner Snack, Chicken Meatballs und Baguette. Doch der Wein blüht jetzt richtig auf. Der Alkohol trifft auf Fett und tritt in den Hintergrund, der Wein wirkt nun frischer und gewinnt extrem an Trinkfluss, ohne dabei an Finesse zu verlieren. Das Finish ist traumhaft lang, kalkig und komplex.
Great German Pinot !
Alk: 14%
Preis: 34€
Punkte: 91/100
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