...das sind zwei Dinge, welche in Kombination ein geniales Gaumen-Highlight bieten können. So geschehen an einem kalten Februar Abend im Ruhegebiet: Spontanes Treffen mit den Jungs, 2,5 Kilo feinstes US-Boneless Shortrib und ein paar Flaschen vergorener Traubensaft; das sind Zutaten für ein guten Abend.
Das extrem marmorierte Rindfleisch wurde von uns in Streifen geschnitten und nur mit Salz und etwas schwarzem Pfeffer gewürzt. Bei 300 Grad schön Medium gegrillt und direkt vom dicken Holzbrett gegessen, dazu nur etwas Baguette...mehr braucht es nicht. Fast.
Unser erster Wein zum Fleisch war ein deutscher Weißwein. Ja man kann auch zu deftigem Rindfleisch Weißwein trinken, wenn er so eine Granate ist wie der 2010er Chardonnay *** Spätlese trocken vom badischen Weingut Michel aus der Lage Achkarrer Schlossberg. Die Hitze des erstarrten Vulkangesteins des Kaiserstuhls lässt die Trauben sehr gut ausreifen und lässt den Wein opulent und üppig werden. Im Glas gold-gelb, in der Nase intensiv, mit Eichen und Apfel Aromen. Als Solowein ist er mir schon ein Tick zu mächtig, doch dann kommt das fettige Grillfleisch mit seinen Röstaromen dazu und der Wein kommt perfekt zu Geltung. Er bringt Alkohol und Extrakt mit um nicht unterzugehen. Am Gaumen zeigt er Noten von Karamell, Popcorn und Apfelkuchen. Top Kombination. Läuft.
Alk: 13,5%
Preis: 15€
Punkte: 89/100
Zweiter Gang, gleiches Fleisch, neuer Wein. Wir bleiben bei 13,5 % Alkohol und ordentlich Fassaroma, aber steigen um auf Rot. Unsere Wahl fällt auf eine 2005er Reserva von der Bodega Valdelana aus der Rioja Alavesa. Die 24 Monate im Barrique Fass haben dem Wein, welcher aus 95% Tempranillo und 5% Graciano besteht, intensive toastige Würze, mit Holzkohle und Salmiak Noten verliehen. Diese unterstreichen den herzhaften Geschmack der Shortribs sehr gut. Die Kirschfrucht im Wein, die frische Säure und die recht leichte Art sorgen für die nötige Süffigkeit.
Nach noch mehr Wein und noch mehr Fleisch geht dieser Foodporn erst am Morgen des nächsten Tages leicht betrunken und mit fettigen Fingern zu Ende...
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