Dienstag, 22. Januar 2013

Nerd Wine Time !

Heute möchte ich über zwei Flaschen Wein berichten, die beide auf unterschiedliche Art außergewöhnlich sind. Beim ersten Wein ist es nicht nicht das Weingut, das ungewöhnlich ist. Denn das VDP Weingut Meyer-Näkel in Dernau an der Ahr ist auch über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt und die Spätburgunder Weine von Familienoberhaupt und Rotweinpionier Werner Näkel genießen weltweit Anerkennung. Zwar sind die Steilhänge an der Ahr zum Großteil mit Pinot Noir bestockt, doch gibt es hier auch den fast in Vergessenheit geratenen Frühburgunder. Wie der Name schon sagt reift diese Traubensorte 2-3 Wochen früher als sein Artverwandter der Spätburgunder. Diese "divenhafte" Rebsorte bringt nur sehr geringe Erträge und benötigt viel individuelle Pflege, weshalb sie wenig kultiviert wird. Doch besitzt der Winzer das Know-How und gute Lagen, (und Werner Näkel hat beides) kann diese Rebsorte sehr finessenreiche Weine hervorbringen.
So wie den 2010er Frühburgunder von Meyer-Näkel: Sehr schöner Duft nach Himbeeren und Holunder und leicht nach Buttermilch. Im Mund elegant und schlank, wirkt im ersten Moment fast süß, trotz einer 0 g/l Restsüße. Dann treffen Aromen von Rauch und etwas Vanille den Gaumen, dazu frische Säure und samtige Tannine. Schöner Abgang der ein bisschen an gepfefferten und geräucherten Speck erinnert.

Alk: 13,5%
Preis: um 20€ (glaube ich, ist schon etwas her)
Gekauft bei: direkt am Weingut
Punkte: 90/100

Der zweite Wein ist ein Grüner Veltliner. Was daran ungewöhnlich ist ? Das dieser "Greener" nicht aus Österreich, ja nichtmal aus Europa kommt ! Er kommt aus dem Edna Valley in Kalifornien, quasi dem Versuchslabor der US Westküste. Hier kultiviert der Franzose Christian Roguenant Riesling und Grüne Veltliner auf seinem Paragon Vineyard. Und das sowas gewisse Risiken birgt, sagt schon der Name des 2010ers, " Zocker ". Warum gerade Veltliner, kann man schön beschrieben auf dem Rücketikett lesen. (Siehe Foto)
Der Wein duftet nach Äpfeln und Melone. Am Gaumen trocken, mit straffer Säure. Nicht ganz in der Balance mit der Frucht. Noten von grünem Gemüse und Limette. Kurzes, aber schönes, salziges Finish mit typischen weißen Pfeffer Touch.

Alk: 13,5%
Preis: 18$
Gekauft bei: Trader Joe's Winestore
Punkte: 85/100

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