Dienstag, 22. Januar 2013

Weihnachts Wein

Weihnachten ist die Zeit in der man sich und anderen was gönnen sollte. Da dürfen Heilig Abend ruhig mal ein paar Flaschen entkorkt werden, für die man vielleicht das Jahr über kein richtigen Moment gefunden hat. Es gibt ja auch genug Gründe: Festliche Stimmung, gutes Essen, man sieht Freunde und Verwandte wieder. Dazu feiert T.W. Wineblog noch seinen ersten Geburtstag !

Bei uns gab es dieses Jahr zur Vorspeise eine Variation von Thunfisch und Thai-Mango mit diversen süßen, sauren und pikanten Komponenten. Dazu wählte ich ein Flasche 2009er Pechstein Riesling Großes Gewächs von Reichsrat von Buhl aus der Pfalz. Der Lagenname Pechstein kommt nicht von ungefähr, der ehemalige Vulkan Pechsteinkopf versprühte schwarzes Vulkangestein und Basalt in der, nach Süd-Osten exponierten Lage. Dazu sorgen viel Lehm und Ton für einen guten Wasserhaushalt.
Auch in der Nase des Weins findet man neben Aromen von gelben Früchten auch diese Rauchigkeit wieder. Am Gaumen zeigt er dann seine ganze Pracht: Mango, Passionsfrucht, Quitte, etwas Mandarine und zarte Noten von Holzfeuer. Unglaublich druckvoll und perfekt balanciert. Legt mit mehr Luft und steigender Temperatur immer weiter zu. Evtl. sogar ein Weißwein für die Karaffe. Enorm langer, rauchig-salziger Abgang. Ergänzt sich wunderbar mit der Süße der Thai-Mangos und den asiatischen Gewürzaromen.

Alk: 13%
Preis: 26€
Punkte: 93/100

Im Hauptgang gab es Rinderrücken am Stück gegart, mit Dreierlei Wurzelgemüse und Gratin von blauen Kartoffeln und Jus. Zu den erdigen Aromen des Gemüses und zur dunklen Sauce griff ich zu einem reifen Bordeaux aus St. Julien, vom Linken Ufer der Gironde. Einem 1989er Château Talbot.
Im Glas schon eher Ziegelrot mit leicht bräunlicher Randaufhellung. Intensive, verführerische Nase nach Brombeeren und Waldboden. Am Gaumen purer Luxus: Butterweiche Tannine, die Fruchtaromen von Brombeeren und Cassis sind in den Hintergrund getreten und machen Platz für reifere Noten von Datteln, Leder und Vanille. Alles eingehüllt von dekadenter Extraktsüße und mit nahezu ewigem Finale.  Man merkt ihm seine 23 Jahre positiv an, aber dieser Grand Vin ist in keinem Moment müde oder langweilig.

Alk: 13%
Preis: ca 60€
Punkte: 93/100

Zum Dessert gab es einen 2003er Piesporter Goldtröpfchen Riesling Auslese von Rechsgraf von Kesselstatt, doch kann ich zu diesem Wein, auf den ich mich sehr gefreut hatte, keine Aussage treffen. Leider Kork !

Ich hoffe ihr hattet alle ein schönes Weihnachtsfest und tolle Weine !



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